Wenn drau­ßen der kal­te Wind pfeift und der Schnee unter den Soh­len knirscht, ist der Win­ter rich­tig ange­kom­men. Selbst in der war­men Stu­be mag man sich dann manch­mal nicht mehr recht erwär­men und kämpft mit kal­ten Hän­den und Füßen. Spä­tes­tens wenn die Kuschel­de­cke nicht mehr hilft, soll­te man sei­nen Kör­per von innen wär­men. Dies gelingt mit war­men Geträn­ken und Spei­sen ganz gut, vor allem dann, wenn die­se die rich­ti­gen Gewür­ze ent­hal­ten. Denn laut den alten Heil­leh­ren, wie Ayur­ve­da oder der tra­di­tio­nel­len chi­ne­si­schen Medi­zin, kön­nen Lebens­mit­tel ther­misch auf unse­ren Kör­per wirken.

Ob im Tee oder in Spei­sen genos­sen, die­se acht Gewür­ze dür­fen in der wär­men­den Win­ter­kü­che nicht fehlen:

Chili

Schar­fe Din­ge brin­gen bekannt­lich den Kreis­lauf rich­tig in Schwung und för­dern die Durch­blu­tung. Kein Wun­der also, dass einem nach dem Genuss von Chi­li rich­tig warm wer­den kann. Und nicht nur das – durch die Auf­nah­me von schar­fem Essen wird die Bil­dung von Glücks­hor­mo­nen (den Endor­phi­nen) ange­regt. Schar­fer Chi­li wärmt also nicht nur, son­dern macht auch glück­lich. Doch man soll­te mit der Schär­fe nicht über­trei­ben, vor allem wenn man es nicht gewohnt ist scharf zu essen. Magen- und Darm­schleim­haut­rei­zun­gen könn­ten die Fol­ge sein und wenn ein Gericht zu schweiß­trei­bend ist, kann es einen uner­wünsch­ten küh­len­den Effekt erwirken.

Chili

Pfef­fer

Die­ses Uni­ver­sal­ge­würz darf im Win­ter ruhig noch groß­zü­gi­ger als sonst ver­wen­det wer­den. Ähn­lich wie bei Chi­li kann die Wür­ze mit schwar­zem Pfef­fer einen schweiß­trei­ben­den und wär­men­den Effekt haben. Das tol­le an Pfef­fer ist die unge­mei­ne Sor­ten­viel­falt. Die rund 50 ver­schie­de­nen im Fach­han­del ange­bo­te­nen Pfef­fer­sor­ten unter­schei­den sich in meh­re­ren Merk­ma­len. Es gibt ech­ten und fal­schen, grü­nen, roten, schwar­zen, wei­ßen, mil­den und sehr schar­fen Pfef­fer. In der kal­ten Jah­res­zeit ist genau der rich­ti­ge Zeit­punkt, um in die war­me Welt des Pfef­fers einzutauchen.

Pfeffer - Foto: Philipp Jakesch

Ing­wer

Auch der wür­zig-schar­fe Ing­wer zählt in den tra­di­tio­nel­len Leh­ren zu den wär­men­den und durch­blu­tungs­för­dern­den Gewür­zen. Ing­wer ist nicht nur als Gewürz in Spei­sen, son­dern auch als Tee sehr beliebt. Für einen wär­men­den Ing­wer­tee ein­fach fri­sche, in Schei­ben oder klein geschnit­te­ne Ing­wer­stü­cke (ger­ne mit der Scha­le oben) oder getrock­ne­te Ing­wer­stü­cke oder gemah­le­nen Ing­wer mit hei­ßem Was­ser über­gie­ßen. Für den Anfang mit einer klei­nen Men­ge begin­nen, stei­gern kann man ja noch immer.

Ingwer

Kur­ku­ma

Das Super­food Kur­ku­ma gibt Spei­sen nicht nur eine beson­ders strah­len­de Far­be, son­dern ist, so wie Ing­wer, ein idea­les Gewürz im Win­ter. Auch mit der Gelb­wurz kann man einen tol­len Tee machen. Kur­ku­ma Lat­te wird zurecht auch Gol­de­ne Milch genannt. Das unglaub­lich köst­li­che Getränk bringt die Kraft der Son­ne auch im trü­ben Win­ter ins Wohn­zim­mer. Die bele­ben­de Gol­de­ne Milch ist ein­fach und schnell zube­rei­tet. Dar­über hin­aus kann man auch gleich einen Vor­rat der ayur­ve­di­schen Kur­ku­ma­pas­te her­stel­len. Das Rezept für einen Kur­ku­ma Lat­te gibt es natür­lich in unse­rem wür­zi­gen Blog!

Kurkuma

Kar­da­mom

In der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin (TCM) wird Kar­da­mom zum Wär­men und Anre­gen des Kreis­laufs genutzt. Die grü­nen Kap­seln erfreu­en sich in den dunk­len Mona­ten außer­dem vor allem in Skan­di­na­vi­en gro­ßer Beliebt­heit, da sie eine stim­mungs­auf­hel­len­de Wir­kung haben sol­len. Die süß­lich-fruch­tig und leicht schar­fen Kap­seln wer­den in der ori­en­ta­li­schen Küche zum Wür­zen von Spei­sen und Kaf­fee ver­wen­det. Auch Back­wa­ren, Süß­spei­sen und Tee gibt Kar­da­mom einen beson­de­ren Geschmack.

Kardamom

Zimt

Wegen dem betö­ren­den Duft und dem süßen Geschmack ist Zimt das Weih­nachts­ge­würz schlecht­hin. Es fin­det sich in Back­werk eben­so wie in Warm­ge­trän­ken. Es gibt hun­der­te ver­schie­de­ne Zimt­ar­ten, die bekann­tes­ten sind der Cey­lon-Zimt (auch Ech­ter Zimt) und der Chi­ne­si­sche Zimt (oder auch Kas­sia Zimt genannt). Zimt schmeckt süß­lich und schon beim Gedan­ken an den Zimt­duft wird einem warm ums Herz.

Zimt

Gewürz­nel­ken

Mit Gewürz­nel­ken bringt man qua­si den weih­nacht­li­chen Geschmack auf den Tel­ler. Eini­ge weni­ge gan­ze Nel­ken aro­ma­ti­sie­ren def­ti­ge Gerich­te, Süß­spei­sen oder wär­men­de Heiß­ge­trän­ke. Gan­ze Nel­ken vor dem Ser­vie­ren wie­der ent­fer­nen. Gewürz­nel­ken sind geschmack­lich sehr inten­siv und soll­ten des­halb nur spar­sam ver­wen­det werden.

Gewürznelken

Kreuz­küm­mel

Laut der ayur­ve­di­schen Leh­re zählt Kreuz­küm­mel zu den erhit­zen­den Gewür­zen. In ayur­ve­di­schen Rezep­ten wer­den Kreuz­küm­mel und Bocks­horn­klee­sa­men zuerst in Ghee ange­rös­tet, erst danach kom­men die rest­li­chen Zuta­ten dazu. Kreuz­küm­mel ist neben der ayur­ve­di­schen vor allem in der indi­schen, ori­en­ta­li­schen und afri­ka­ni­schen Küche sehr beliebt. Für einen wär­men­den Kreuz­küm­mel-Tee ein­fach einen TL Kreuz­küm­mel­sa­men in 200 ml Was­ser zum Kochen brin­gen. Sobald das Was­ser braun wird abgießen.

Kreuzkümmel

Wel­che Gewür­ze hei­zen dir so rich­tig ein und dür­fen im Win­ter des­halb nicht fehlen?

Wich­ti­ger Hin­weis: All­fäl­li­ge in die­sem Arti­kel ange­führ­te Tipps und mög­li­che Heil­wir­kun­gen von Pflan­zen und Zube­rei­tun­gen sind nicht als ärzt­li­che Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu ver­ste­hen und erset­zen kei­nes­falls die fach­li­che Bera­tung durch einen Arzt oder Apotheker.

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