
Wenn draußen der kalte Wind pfeift und der Schnee unter den Sohlen knirscht, ist der Winter richtig angekommen. Selbst in der warmen Stube mag man sich dann manchmal nicht mehr recht erwärmen und kämpft mit kalten Händen und Füßen. Spätestens wenn die Kuscheldecke nicht mehr hilft, sollte man seinen Körper von innen wärmen. Dies gelingt mit warmen Getränken und Speisen ganz gut, vor allem dann, wenn diese die richtigen Gewürze enthalten. Denn laut den alten Heillehren, wie Ayurveda oder der traditionellen chinesischen Medizin, können Lebensmittel thermisch auf unseren Körper wirken.
Ob im Tee oder in Speisen genossen, diese acht Gewürze dürfen in der wärmenden Winterküche nicht fehlen:
Chili
Scharfe Dinge bringen bekanntlich den Kreislauf richtig in Schwung und fördern die Durchblutung. Kein Wunder also, dass einem nach dem Genuss von Chili richtig warm werden kann. Und nicht nur das – durch die Aufnahme von scharfem Essen wird die Bildung von Glückshormonen (den Endorphinen) angeregt. Scharfer Chili wärmt also nicht nur, sondern macht auch glücklich. Doch man sollte mit der Schärfe nicht übertreiben, vor allem wenn man es nicht gewohnt ist scharf zu essen. Magen- und Darmschleimhautreizungen könnten die Folge sein und wenn ein Gericht zu schweißtreibend ist, kann es einen unerwünschten kühlenden Effekt erwirken.

Pfeffer
Dieses Universalgewürz darf im Winter ruhig noch großzügiger als sonst verwendet werden. Ähnlich wie bei Chili kann die Würze mit schwarzem Pfeffer einen schweißtreibenden und wärmenden Effekt haben. Das tolle an Pfeffer ist die ungemeine Sortenvielfalt. Die rund 50 verschiedenen im Fachhandel angebotenen Pfeffersorten unterscheiden sich in mehreren Merkmalen. Es gibt echten und falschen, grünen, roten, schwarzen, weißen, milden und sehr scharfen Pfeffer. In der kalten Jahreszeit ist genau der richtige Zeitpunkt, um in die warme Welt des Pfeffers einzutauchen.

Ingwer
Auch der würzig-scharfe Ingwer zählt in den traditionellen Lehren zu den wärmenden und durchblutungsfördernden Gewürzen. Ingwer ist nicht nur als Gewürz in Speisen, sondern auch als Tee sehr beliebt. Für einen wärmenden Ingwertee einfach frische, in Scheiben oder klein geschnittene Ingwerstücke (gerne mit der Schale oben) oder getrocknete Ingwerstücke oder gemahlenen Ingwer mit heißem Wasser übergießen. Für den Anfang mit einer kleinen Menge beginnen, steigern kann man ja noch immer.

Kurkuma
Das Superfood Kurkuma gibt Speisen nicht nur eine besonders strahlende Farbe, sondern ist, so wie Ingwer, ein ideales Gewürz im Winter. Auch mit der Gelbwurz kann man einen tollen Tee machen. Kurkuma Latte wird zurecht auch Goldene Milch genannt. Das unglaublich köstliche Getränk bringt die Kraft der Sonne auch im trüben Winter ins Wohnzimmer. Die belebende Goldene Milch ist einfach und schnell zubereitet. Darüber hinaus kann man auch gleich einen Vorrat der ayurvedischen Kurkumapaste herstellen. Das Rezept für einen Kurkuma Latte gibt es natürlich in unserem würzigen Blog!

Kardamom
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Kardamom zum Wärmen und Anregen des Kreislaufs genutzt. Die grünen Kapseln erfreuen sich in den dunklen Monaten außerdem vor allem in Skandinavien großer Beliebtheit, da sie eine stimmungsaufhellende Wirkung haben sollen. Die süßlich-fruchtig und leicht scharfen Kapseln werden in der orientalischen Küche zum Würzen von Speisen und Kaffee verwendet. Auch Backwaren, Süßspeisen und Tee gibt Kardamom einen besonderen Geschmack.

Zimt
Wegen dem betörenden Duft und dem süßen Geschmack ist Zimt das Weihnachtsgewürz schlechthin. Es findet sich in Backwerk ebenso wie in Warmgetränken. Es gibt hunderte verschiedene Zimtarten, die bekanntesten sind der Ceylon-Zimt (auch Echter Zimt) und der Chinesische Zimt (oder auch Kassia Zimt genannt). Zimt schmeckt süßlich und schon beim Gedanken an den Zimtduft wird einem warm ums Herz.

Gewürznelken
Mit Gewürznelken bringt man quasi den weihnachtlichen Geschmack auf den Teller. Einige wenige ganze Nelken aromatisieren deftige Gerichte, Süßspeisen oder wärmende Heißgetränke. Ganze Nelken vor dem Servieren wieder entfernen. Gewürznelken sind geschmacklich sehr intensiv und sollten deshalb nur sparsam verwendet werden.

Kreuzkümmel
Laut der ayurvedischen Lehre zählt Kreuzkümmel zu den erhitzenden Gewürzen. In ayurvedischen Rezepten werden Kreuzkümmel und Bockshornkleesamen zuerst in Ghee angeröstet, erst danach kommen die restlichen Zutaten dazu. Kreuzkümmel ist neben der ayurvedischen vor allem in der indischen, orientalischen und afrikanischen Küche sehr beliebt. Für einen wärmenden Kreuzkümmel-Tee einfach einen TL Kreuzkümmelsamen in 200 ml Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser braun wird abgießen.

Welche Gewürze heizen dir so richtig ein und dürfen im Winter deshalb nicht fehlen?
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte Tipps und mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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