
Schwarztee (oder auch Schwarzer Tee) wird in Ostasien als roter Tee bezeichnet und zählt zu den wohl bekanntesten Teesorten überhaupt. Genau genommen ist schwarzer Tee eine Variante Tee herzustellen.
Herstellung Schwarztee
Schwarzer Tee wird ebenso wie grüner Tee von der Teepflanze (Camellia sinensis) gewonnen. Im Gegensatz zum grünen Tee werden beim Schwarztee die Teeblätter der Teepflanze fermentiert. Der Herstellungsprozess von Schwarztee durchläuft nach dem Pflücken fünf Schritte, wobei Sorgfältigkeit maßgeblich für die Qualität ist.
- Die frischen Teeblätter werden beim Welken in Weidekörben oder Welktrögen gut belüftet. Den Teeblättern wird dabei Feuchtigkeit entzogen, um sie für das anschließende Rollen etwas weicher zu machen. Das Welken dauert zwischen 10 bis 30 Stunden.
- Nach dem Belüften werden die Blätter gerollt. Dies geschieht, um die Zellen aufzubrechen und die ätherischen Öle freizusetzen. Das Rollen erfolgt in mehreren Durchgängen und dauert etwa eine halbe Stunde. Die Blätter werden in der Rollmaschine mit unterschiedlichem Druck gepresst.
- Anschließend werden die feineren Blätter in sogenannten Rüttelsieben mechanisch von den gröberen Bestandteilen getrennt. Dann werden die Teeblätter noch einmal gerollt und gesiebt.
- Als nächstes werden die Teeblätter fermentiert. Genau genommen passiert ein Oxidations- bzw. Gärungsprozess des austretenden Zellsafts mit Sauerstoff. Dies ist der kritischste Vorgang bei der Herstellung von Schwarztee, viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl sind bei der Fermentation gefragt. Von der richtigen und sorgfältigen Fermentation hängt die Qualität des fertigen Tees maßgeblich ab. Die grünen Teeblätter werden entweder in einem Tee-Trockner oder in einem Fermentationsraum fermentiert. Im Fermentationsraum werden die Teeblätter bei feuchter Luft und ohne Einsatz von Ventilatoren ca. 24 Stunden lang mehrere Zentimeter hoch ausgebreitet. Bei Schwarztee wird der Prozess der Oxidation bis zum Ende durchgeführt.
- Der Geruch und die Färbung der Blätter lassen erkennen, wann die Fermentation fertig ist. Sobald dies der Fall ist, erfolgt die Trocknung. Durch heiße Luft wird die Fermentation angehalten, dem Tee wird das Wasser entzogen und der Zellsaft trocknet am Tee an. Bei dem ca. 20 Minuten lang dauernden Prozess wird die kupferrote Farbe der Blätter zunehmend dunkler, bis der Tee schlussendlich schwarz ist. Beim Aufgießen vom Tee wird der angetrocknete Saft durch das heiße Wasser aufgelöst und es entsteht das aromatische Getränk mit der leicht rötlichen oder goldgelben Farbe.
Qualitätsklassen von Schwarzem Tee
Schwarztee wird in vier Qualitätsklassen unterteilt, welche sich nach der Größe der Blätter richtet. Die höchste Qualität haben ganze, unbeschädigte Blätter (Blatt-Tees). Darauf folgen die gebrochenen Blätter (Broken Leaves oder Broken-Teas), Blattkrümeln (Fannings) und zuletzt Teestaub (Dust). Die kleinen Partikel des Teestaubs fallen meist bei der Verarbeitung der höheren Qualitätsklassen an. Blattkrümel und Teestaub eignen sich besonders für Teebeutel.
Schwarztee wird in den meisten bekannten Teeanbauländern hergestellt. Indien, Sri Lanka, afrikanische und südamerikanische Länder produzieren hauptsächlich schwarzen Tee, während China und Japan vor allem grünen Tee herstellen.
Die besten Schwarztee-Sorten
Es gibt nicht nur einen Schwarztee, sondern mehrere ausgezeichnete Sorten. Sie unterscheiden sich an ihrem Anbauort ebenso wie am Aroma. Hier die drei bekanntesten Vertreter des schwarzen Tees:
Ceylon Schwarztee
Unser Ceylon Schwarztee wird von Kleinbauern in Sri Lanka angebaut. Sri Lanka gilt als eines der besten Teegebiete der Welt, da die verschiedenen Höhenlagen den Tee hervorragend gedeihen lassen. Dies merkt man am unvergleichlichen Aroma des Ceylon Schwarztees. Das dunkle Blatt hat einen kräftigen und vollen Duft. Der Tee schimmert kupferfarben in der Tasse und schmeckt vollmundig mit einer leichten Zitrusnote. Schwarzer Tee aus Ceylon ist besonders aromatisch und entsprechend hochwertig.
Schwarztee Nilgiri
Der Schwarztee Nilgiri wird in den Nilgiri-Bergen in Tamil Nadu im Südwesten Indiens angebaut. Der Anbau erfolgt in Höhen zwischen 800 und 2.000 Metern. Dieser Schwarztee hat ein volles Aroma und schmeckt frisch und harmonisch. Das Aroma ähnelt dem des Ceylon-Tees. Nilgiri gilt durch seinen niedrigen Tannin-Gehalt als leicht bekömmlich. Darüber hinaus wird er nicht so schnell bitter wie andere Tee-Sorten.
Earl Grey Schwarztee
Earl Grey ist die Bezeichnung einer Teemischung aus schwarzem Tee. Dieser Mischung aus würzigem Schwarztee und Bergamotte zählt zu den beliebtesten Teesorten der Welt. Als Grundlagentee dient meist schwarzer Tee aus Ceylon, China oder Darjeeling. Das fruchtige Öl der mediterranen Zitrusfrucht Bergamotte schmeckt frisch und zitronig und verleiht dem Tee sein weltweit bekanntes und beliebtes Aroma. Der typische, komplexe Duft und feine Geschmack des Tees entsteht nur bei der Verwendung echter italienischer Bergamotte.
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