
Unser Gewürz des Monats passt besonders gut zu leckeren Wildgerichten und wärmenden Herbstspeisen. Die Wacholderbeere punktet auch noch mit so einigen anderen guten Eigenschaften. Mit was genau, erzählt euch unser Gewürz des Monats gleich selbst!
Alles über Wacholder
Meinen Strauch oder Baum findet ihr vorwiegend auf der nördlichen Erdkugel und da ich ziemlich anpassungsfähig bin, dort fast überall: Egal ob in Mitteleuropa und Osteuropa, in den gemäßigten Zonen Asiens oder in Kanada – allerorts bin ich daheim. Mein immergrünes Gewächs gehört zur großen Familie der Zypressengewächse. Mein Holz duftet herrlich aromatisch und wird auch zum Verräuchern verwendet. Meine gerne in der Küche verwendeten Beeren sind eigentlich weibliche Zapfen. Die kugeligen Zapfen brauchen ein bis zwei Jahre bis zur Reife. Sie sind beerenförmig und 5–10 mm groß, bleiben immer geschlossen und werden mit der Zeit bläulich. Ihre Haut ist ledrig und oft leicht eingedellt. Die Farbe meiner Beeren variiert schließlich von blau-schwarz bis braun-violett, wobei eine gute Qualität an einem bläulich-weißen Schimmer zu erkennen ist.
Bitter-süße Wacholderbeeren
Ich rieche bitter-süß, kampferartig und nach Tannennadeln und mein Geschmack ist ähnlich: süßlich, fruchtig und harzig mit einer leichten pfeffrigen Schärfe und einem sehr herben gerbsäureähnlichen Nachgeschmack. Mein Aroma entwickelt sich nur langsam, deshalb solltest du meine ganzen Beeren zu Beginn des Garens zugeben. Bei Gerichten mit kürzeren Garzeiten oder bei der Verwendung von ungekochten Speisen werden die Beeren vorher einfach zerkleinert. Die Beeren sind relativ weich, deshalb kannst du sie gut mit einem schweren Messer hacken oder im Mörser zerstoßen. Davon fertig gemahlenen Wacholder zu kaufen rate ich ab, dieser ist im Geschmack und Aroma nämlich nicht mit frisch zerstoßenem zu vergleichen!
Wacholderbeeren in der Küche
Traditionell werde ich bei Gerichten mit Lamm, Wild und Schwein verwendet. Auch zu Rind und Fischfond passe ich hervorragend. Des Weiteren bin ich mit dabei, wenn Gurken eingelegt werden und bei Sauerkraut sowieso. Verwende mich auch bei Marinaden mit Rotwein, Suppen und Saucen. Auch zu Obst, wie Äpfel, Birnen oder Aprikosen, passe ich hervorragend. Und hier habe ich gleich ein passendes Mini-Rezept für dich:
Rezept: Apfel-Pflaumensauce mit Wacholder
Dünste 200 g Zwiebeln in etwas Öl glasig. Dann gib einen geschälten und in Stückchen geschnitten Apfel sowie 100 g gehackte Trockenpflaumen und 1–2 Teelöffel fein gehackte Life Earth Wacholderbeeren dazu und brate alles an. Mit 100 ml Apfelsaft und ebenso viel Brühe ablöschen. Alles weich kochen, pürieren und reduzieren lassen. Schließlich mit Salz, Pfeffer und 1 EL Gin abschmecken. Und fertig ist die perfekte Sauce zu Wild oder Schwein!
Wacholder & Alkohol
Ich schmecke nicht nur in den Kochtöpfen, sondern auch in Gläsern mit Hochprozentigem. In Gin und Genever bin ich für den typischen Geschmack verantwortlich. Aber auch für Krambambuli, Steinhäger und skandinavisches Bier und sogar antialkoholische Limonaden werde ich verwendet.
Ist Wacholder gesund?
Ich würde behaupten, ja meine Beeren sind sogar vielfältig wirksam. Meine Scharf- und Bitterstoffe haben einen positiven Effekt auf Magen- und Darmaktivitäten. Sie helfen schwere Speisen leichter zu verdauen. Die Stoffe reizen lokal die Magenschleimhaut, wodurch mehr Magensaft produziert wird. Das Ergebnis ist eine aktive Verdauung und ein gesteigerter Appetit. Durch das ätherischen Öl Terpinen-4-ol wirke ich harntreibend, was bei einer Blasenentzündung bekanntlich hilfreich sein kann. Vor allem Tee aus Wacholderbeeren kann eine entwässernde und schweißtreibende Wirkung haben. Dafür einfach einen Teelöffel getrocknete ganze Wacholderbeeren zerstoßen, mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergießen und etwa fünf Minuten ziehen lassen. Beachte jedoch, dass Anwendungen mit Wacholder nicht in einer zu hohen Dosis und über einen zu langen Zeitraum hinweg passieren sollten. Schwangere und Menschen mit Nierenerkrankungen sollten zudem ganz auf Wacholder verzichten. Bei Erkältungen kann mein Öl in einem Bad oder beim Inhalieren helfen.
Wacholder gegen böse Geister
Ich werde sprichwörtlich seit Urgedenken als kraftvolle Heilpflanze genutzt. Egal ob bei den alten Ägyptern, den Griechen, den Römern oder den Germanen, überall war meine heilsame Wirkung bekannt. Ebenso ist Wacholder schon seit vielen Generationen ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums. Zum Beispiel sollte das Räuchern mit Wacholder bei den Germanen böse Geister vertreiben. Ich war also so etwas wie eine Zauberpflanze. Und noch heute rät in den Alpen der Volksmund dem Wanderer, vor dem Wacholder niederzuknien.
Nun, du musst dich nicht wirklich vor mir niederknien, aber zum Kochen solltest du mich unbedingt daheim haben!
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte Tipps und mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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