
Rosmarin ist ein typisches Sommergewürz und damit ganz klar unser Gewürz des Monats August. Das nadelähnliche Kraut ist eines der bekanntesten Gewürzkräuter und fixer Bestandteil der mediterranen Küche. Dies und noch so einiges mehr erzählt uns das Gewürz des Monats aber gleich selbst.
Alles über Rosmarin
Du kennst mich ja schon zweifelsohne. Rosmarin ist bereits seit dem Altertum hochgeschätzt und zwar als Küchenkraut ebenso wie als Heilkraut. Mein Kraut ist typisch mediterran, mein ursprüngliches Herkunftsgebiet liegt im Mittelmeerraum. Mein lateinischer Name lautet „Rosmarinus officinalis“ und bedeutet soviel wie „Tau des Meeres“ also „Meertau“. Bereits im Altertum wurde meine Pflanze von Römern und Ägyptern angebaut und spielte dort bei vielen Feierlichkeiten eine große Rolle. Im frühen Mittelalter wurde ich wegen meinen Heilwirkungen in Klöstern kultiviert. Noch heute wachse ich in vielen Mittelmeerländern wild. In Mitteleuropa machen mir die kalten Winternächte noch zu schaffen, weshalb dort nur eigene winterharte Zuchtformen im Freien überleben. Doch in den Kochtöpfen bin ich hier und dort vertreten.
Aussehen Rosmarinstrauch
Mich kannst du leicht von anderen Gewürzen unterscheiden. Mein Strauch ist immergrün sowie buschig und erreicht eine Höhe von 0,5 bis 2 Meter. An meinen braunen Ästen wachsen die Blätter, welche schmal linear und auffällig nadelig strukturiert sind. Die Oberseite ist tiefgrün, die Unterseite weiß- bis graufilzig behaart. Die Ränder sind nach unten umgerollt, wodurch meine Blätter vor Austrocknung geschützt sind. Meine Blüten sind weiß, lila, rosa oder blassblau und wachsen in Trauben. Mein Strauch kann den ganzen Sommer über blühen und zieht mit seinem Duft und dem vielen Nektar Insekten an. Die Stängel an meinen Sträuchern verholzen mit zunehmendem Alter.
Das Gewürz Rosmarin
Rosmarinblätter duften intensiv. Wenn du ein paar Nadeln zerreibst und unter die Nase hältst, dann ist es so als ob eine frische Brise den Kopf durchpustet. Ein wenig Pinie, Eukalyptus und eine Spur Kampfer schwingen mit. Als mediterranes Kraut finde ich vor in Italien und der Provence großen Anklang. So ist Rosmarin Bestandteil der Provence-Kräutermischung und ein klassisches Grillgewürz. Wenn du einen Rosmarinzweig beim Grillen in die Glut legst, wird dich das angenehme Aroma begeistern. Meine würzige und kräftige Note passt hervorragend zu jeglichem Grillgut, insbesondere zu Fleisch.
Rosmarin in der Küche
Ich würze Lamm, Schaf- und Wildgerichte, Ragouts, Geflügel sowie See- und Süßwasserfisch. Auch mit Kartoffeln, Tomaten, Melanzani, Paprika, Auberginen, Bohnen, Pilzen, Weißkohl und Zucchini sowie Teigwaren und Kräuterbutter harmonisiere ich. Eines meiner bekanntesten Gerichte sind wohl Rosmarinkartoffeln. Doch damit nicht genug, auch Salate wie Tomatensalat, Blattsalat, Selleriesalat oder Fischsalat rundet mein Kraut ab. Ich passe außerdem noch hervorragend zu Tomaten‑, Salat- und Kräutersaucen und zu Suppen aus Tomaten, Pilzen und Fisch sowie zu Gulasch und Minestrone. Kräuteröle und Essige sowie Marinaden erhalten durch die Beigabe von Rosmarin eine markante Note. Auch als Bitterstoff in Bieren oder Likören finde ich Verwendung und was wäre der Rosmarinhonig wohl ohne mich?
Mit anderen Kräutern und Gewürzen lasse ich mich einwandfrei kombinieren, vor allem zusammen mit Knoblauch bin ich unschlagbar. Wenn mein kräftiger Geschmack nicht die anderen Gewürze und Kräuter überdecken soll, verwende mich eher sparsam.
Verwendung Rosmarin
Du kannst meine frischen oder getrockneten Blätter verwenden. Die ganzen Zweige können mitgekocht werden, wenn du sie vor dem Essen wieder entfernst. Solltest du meine frischen Blätter mitessen wollen empfehle ich dir, sie klein zu schneiden. Getrockneter Rosmarin lässt sich in luftdicht verschlossenen Behältern übrigens einige Jahre lagern, sofern er nicht gemahlen wurde.
Rosmarin als Heilkraut
Ich war schon in der Antike ein sehr beliebtes Heilkraut. Im frühen Mittelalter wurde ich deshalb sogar in eigenen Klostergärten kultiviert und gegen eine ganze Reihe von Beschwerden eingesetzt. Auch heute ist man sich meiner Wirkung noch bewusst. Nicht umsonst wurde Rosmarin 2011 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Meine Blätter haben schließlich eine Vielzahl pflanzlicher Inhaltsstoffe, die eine breite Anwendung in der Heilkunde ermöglichen. In der modernen Heilpflanzenkunde werde ich vor allem bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und leichten psychischen Störungen angewandt.
Rosmarin als Hausmittel
Wenn du mich verwenden möchtest, um deine Gesundheit zu unterstützen, dann gibt es dafür mehrere Wege. Die leckerste Möglichkeit ist sicher, mich fix in deinen Speiseplan einzubinden. Übrigens schmecke ich auch in flüssiger Form. Legt man drei Zweige Rosmarin in eine Flasche Weißwein ein und lässt sie fünf Tage ziehen, erhält man Rosmarinwein. Ich würde dir ein tägliches Gläschen davon als Aperitif empfehlen, das schmeckt nicht nur, sondern stärkt auch Herz und Verdauung. Eine Tasse Rosmarintee am Morgen stimuliert den Kreislauf richtig und unterstützt auch deinen Organismus. Dafür reicht ein gestrichener Teelöffel Rosmarin auf einem viertel Liter heißem Wasser. Die frischen Nadeln solltest du vor der Zubereitung zerkleinern und den Tee ca. 15 Minuten ziehen lassen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Kräuterbäder und Dampfbäder, Salben, Tinkturen sowie Öle. Übrigens finde ich auch in der Kosmetikindustrie Verwendung. Rosmarinöl wird vorbeugend sowie zur Behandlung von Haarausfall verwendet. Ich kann nämlich den Fetthaushalt der Kopfhaut normalisieren.
Rosmarin kaufen
Spätestens jetzt musst du doch ein Fan von Rosmarin sein!? Also wenn du noch keinen hast, dann besorge dir gleich einen – und dann kann es schon heißen:
An den Herd … Fertig …. Feuer – würze los!
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte Tipps und mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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