Unser Gewürz des Monats Dezem­ber muss natür­lich eines sein: näm­lich weih­nacht­lich. Und das ist Piment, mit sei­nem war­men Duft nach Gewürz­nel­ken, Zimt und Mus­kat­nuss, alle­mal. Noch dazu gehört Piment ein­fach zur Weih­nachts­bä­cke­rei dazu. Wir sind schon gespannt, was die­ses groß­ar­ti­ge Gewürz sonst noch so über sich zu berich­ten weiß…

Piment

Ich gehö­re zur Fami­lie der Myr­ten­ge­wäch­se und kom­me ursprüng­lich aus den tro­pi­schen Zonen Mit­tel­ame­ri­kas. Nach wie vor wer­de ich dort auf Jamai­ka, Gua­te­ma­la und Bar­ba­dos kul­ti­viert. Ich wach­se auf dem immer­grü­nen Baum „Pimen­ta dioica“, der bis zu zwölf Meter hoch wird. Die Laub­blät­ter sind ein­fach und led­rig, die Blü­ten weiß. Piment­bäu­me tra­gen etwa erst ab dem sieb­ten Jahr Früch­te, sie kön­nen jedoch über 100 Jah­re alt wer­den und brin­gen gleich­brin­gend hohe Erträ­ge von ca. 45 Kilo­gramm im Jahr. Die zwei­sa­mi­ge bee­ren­ähn­li­che Stein­frucht hat einen Durch­mes­ser von 4–10 mm. Die Piment­kör­ner wer­den noch halb­reif geern­tet, da sind sie noch grün. Bei Voll­rei­fe (also, wenn sie rot sind) ver­lie­ren sie näm­lich ihr Aro­ma! Nach der hän­di­schen Ern­te wer­den die Bee­ren sie­ben bis zehn Tage an der Son­ne getrock­net. Dabei neh­men sie ihre dunk­le, röt­lich-brau­ne Far­be an.

Geschichte des Piments

Dass ich die euro­päi­sche Küche erober­te, ver­dan­ke ich Chris­toph Colum­bus. Als er damals west­wärts segel­te fand er zwar weder Indi­en noch den damals so begehr­ten Pfef­fer. Dafür ent­deck­te er auf den Antil­len mit mir aber ein ent­fernt ähn­lich aus­se­hen­des Gewürz. Colum­bus nann­te mich „Pimi­en­ta“, was im Spa­ni­schen so viel wie „Pfef­fer“ bedeu­tet, und brach­te mich aus der „Neu­en Welt“ mit nach Europa.

Die vielen Namen des Piments

Mei­ne vie­len Spitz­na­men erklä­ren eigent­lich schon so eini­ges. Du kennst mich wegen mei­ner Her­kunft viel­leicht nicht nur unter „Piment“, son­dern auch unter „Jamai­ka­ge­würz“ oder als „Neu­ge­würz“, da ich ja aus der „Neu­en Welt“ kom­me. Auf Eng­lisch hei­ße ich „all­spi­ce“ und auch im deut­schen Sprach­ge­brauch sind „All­ge­würz“ oder „Vier­ge­würz“ bekann­te Bezeich­nun­gen, die sich durch mei­nen reich­hal­ti­gen Geschmack ergeben.

Aroma und Geschmack von Piment

Piment durf­tet herr­lich warm wür­zig nach Gewürz­nel­ken, Zimt und Mus­kat­nuss. Mein reich­hal­ti­ger Geschmack erin­nert gleich­zei­tig an vier wun­der­ba­re Gewür­ze, näm­lich an Pfef­fer, Zimt, Mus­kat und Nel­ken. Ich schme­cke dem­entspre­chend süß­lich, pfeff­rig und leicht bren­nend. Mein Geschmack erin­nert vor allem sehr an Mus­kat­nuss und Gewürz­nel­ken, ist jedoch weicher.

Gerichte mit Piment

Auf Grund mei­nes aro­ma­ti­schen Geschmacks wer­de ich haupt­säch­lich für Mari­na­den, Fleisch- und Fisch­ge­rich­te, Sup­pen und Sau­cen ver­wen­det. Ich ver­fei­ne­re inter­na­tio­na­le Spe­zia­li­tä­ten, wie die mexi­ka­ni­sche Mole-Sau­ce oder kreo­li­sche Jerk-Sau­cen sowie maghre­bi­ni­sche Mer­guez und mexi­ka­ni­sches Puer­co Pibil. In der kari­bi­schen Küche bin ich sehr beliebt, neben mei­nen Früch­ten wer­den dort auch die fri­schen Blät­ter und das aro­ma­ti­sche Holz ver­wen­det. In Deutsch­land bin ich fixer Bestand­teil der Weih­nachts­bä­cke­rei und in Glüh­wein. Des Wei­te­ren gehö­re ich hier zu ein­ge­leg­tem Hering, Brat­wurst, Wild und Rot­kraut. Piment passt außer­dem her­vor­ra­gend zu Lamm, Schwein und Kanin­chen sowie zu Kür­bis, Karot­ten, Süß­kar­tof­feln, Spi­nat, Rote Bete und Toma­ten. Mei­ne Süße ver­fei­nert Kom­pot­te, Mar­me­la­den und Chut­neys. Piment ist außer­dem das typi­sche Gewürz in klas­si­schem Toma­ten­ket­chup. Ich har­mo­nie­re beson­ders mit Gewür­zen wie schwar­zen Pfef­fer, Gewürz­nel­ken, Zimt, Mus­kat­nuss, Ing­wer, Kar­da­mom oder Chili.

Zubereitung von Piment

Für Gerich­te mit lan­ger Gar­zeit wer­den mei­ne gan­zen Piment­kör­ner mit­ge­kocht. Bei kür­ze­ren Gar­zei­ten die Kör­ner ein­fach vor­her im Mör­ser zer­sto­ßen oder den Piment mah­len. Obwohl ich nur ein ein­zel­nes Gewürz bin, kannst du mich wie eine Gewürz­mi­schung ein­set­zen. Mei­ne viel­schich­ti­gen Aro­men machen es möglich!

Wirkung von Piment

Der Gehalt an äthe­ri­schem Öl in mei­nen Bee­ren kann zwei bis fünf Pro­zent betra­gen. Vor­herr­schend ist der Bestand­teil Euge­nol, wel­cher auch in der Gewürz­nel­ke zu fin­den ist. Piment wird nach­ge­sagt, dass es den Magen beru­higt und den Appe­tit sowie die Ver­dau­ung anregt. Piment­öl wird durch Was­ser­dampf-Destil­la­ti­on gewon­nen und wirkt ein­ge­rie­ben bei Mus­kel­ka­ter und Ver­span­nung sowie ent­zün­dungs­hem­mend, anti­bak­te­ri­ell und bei Zahnfleischbluten.

Piment kaufen

Beim Kauf von Piment soll­te auf eine gute Qua­li­tät geach­tet wer­den. Die gan­zen Kör­ner behal­ten bis zu drei Jah­re lang ihr vol­les Aro­ma, gemah­le­nen Piment unbe­dingt kühl, tro­cken, luft­dicht und dun­kel auf­be­wah­ren. Für Piment Rezep­te ein­fach den Life Earth Blog durchstöbern!

Wich­ti­ger Hin­weis: All­fäl­li­ge in die­sem Arti­kel ange­führ­te Tipps und mög­li­che Heil­wir­kun­gen von Pflan­zen und Zube­rei­tun­gen sind nicht als ärzt­li­che Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu ver­ste­hen und erset­zen kei­nes­falls die fach­li­che Bera­tung durch einen Arzt oder Apotheker.

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