
Unser Gewürz des Monats April ist eines der am meisten verbreiteten Küchenkräuter. Die Petersilie besticht durch ihr typisches Aroma und die gesunden Inhaltsstoffe.
Familie der Petersilie
Die Petersilie wird bei uns auch Petersil genannt und ist darüber hinaus unter Peterle, Peterling, Petergrün oder Silk bekannt. Sie ist eine Pflanzenart aus der Gattung Petroselinum innerhalb der Familie der Doldenblüten. Petersilie kommt wildwachsend im Mittelmeerraum vor, dort und in Europa gehört sie zu den am meisten verbreiteten Küchenkräutern. Hier gedeiht sie am besten auf frischen und nährstoffreichen Lehmböden. Die zweijährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 90 Zentimeter. Die grünen glänzenden Blätter werden zwischen Mai und Oktober geerntet, die Wurzel im Spätherbst.
Arten der Petersilie
Bei der Petersilie unterscheidet man zwischen der Blatt- und der Wurzelpetersilie, beides wird als Küchengewürz benutzt. Die starke Pfahlwurzel der Petersilie gehört zum klassischen Suppengrün und ähnelt im Geschmack der Sellerie.
Bei der Blattpetersilie gibt es zwei Arten, das Hauptunterscheidungsmerkmal ist das Blatt. Bei Kulturformen differenziert man zwischen glatten und krausen Blättern. Während die Blätter Ersterer eben und glänzend sind, sind die der krausen stark gewellt mit einer matten Oberfläche. Glatte Petersilie wird auch als italienische Petersilie bezeichnet und ist aromatischer und intensiver im Geschmack als die krause Variante, sie welkt allerdings auch schneller und das Aroma hält weniger kurz an. Die krause Petersilie wird vor allem in der Deutschen Küche verwendet und ist zum Beispiel Bestandteil der Frankfurter Grünen Sauce oder der traditionellen kanarischen Salsa verde. Da die krausen Blätter nicht so schnell schlapp werden, eignen sie sich auch besonders zur Dekoration.
Küchenkraut Petersilie
Petersilie ist eines der gängigsten Küchenkräuter, Blätter und Stängel duften beide recht aromatisch und sind im Geschmack von starker Würzkraft. Man kann sie frisch, gefroren oder getrocknet nutzen. Die frischen Blätter werden meist roh verwendet oder nur kurz erhitzt, da sie ihr Aroma rasch verlieren. Generell sollte krause Petersilie nicht oder nur kurz mitgekocht werden, glatter Petersil verträgt hingegen Hitze. Auch getrocknete Petersilie darf nur kurz aufgekocht werden, damit sich ihr Geschmack entfaltet. Petersilie passt fein gehackt zu Salaten, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, Eintöpfen oder Suppen sowie in Saucen, Marinaden, Kräuterbutter und Dips. Zur Dekoration eignet sich vor allem die krause oder getrocknete und gerebelte Petersilie. Petersilie harmoniert außerdem mit Kräutern wie Dill, Kerbel, Schnittlauch oder Melisse.
Typische Gerichte mit Petersilie
Petersilie ist ein fester Bestandteil verschiedener Mittelmeerküchen. Sowohl ihre Wurzel als auch die Blätter werden zu Suppe verarbeitet, indem man sie in Brühen mit kocht. Als Zutat von Bouquet garni der Französischen Küche wird Petersilie schon zu Anfang der Garzeit hinzugegeben und gibt dann Brühe und Saucen einen würzigen Grundgeschmack. In der türkischen Küche werden fast alle kalten Gerichte und gebratenes Fleisch mit Petersilie garniert. Beim Taboulé, einem Salat aus der libanesischen Küche, ist Petersilie neben Minze und Weißengrieß die Hauptzutat. Des Weiteren wird das Küchenkraut im Kaukasus, auf der arabischen Halbinsel und im Iran häufig verwendet. Petersilie ist außerdem ein Bestandteil der Grünen Sauce, einem typischen Gericht der deutschen Regionalküche. Hier noch alles über diese tolle Sauce unserer Nachbarn und ein Mini-Rezept zum Ausprobieren:
Grie Soß
Für die Grüne Sauce, oder auch „Grie Soß“, gibt es unterschiedliche Rezepturen. Doch sowohl bei der Frankfurter als auch bei der Kasseler Rezeptur ist Petersilie ein fester Bestandteil. Bei der Frankfurter Grünen Sauce werden zudem Boretsch, Kerbel, Kresse, Pimpernelle, Sauerampfer und Schnittlauch fein gehackt verwendet. Auch bei der in Kasseler „Griene Soße“ werden traditionell bis zu sieben Kräuter hinzugegeben, allerdings etwas grober gehackt. Üblicherweise werden neben Petersilie noch Borretsch, Pimpernelle, Sauerampfer und Schnittlauch und je nach Variante auch Dill und Zitronenmelisse verwendet.
Rezept Griene Soße
Und so wird die Kasseler Griene Soße zubereitet:
Zutaten:
250 gr. – Quark (Topfen)
1 Becher – Saure Sahne (Sauerrahm)
7 Kräuter – wie Schnittlauch, Sauerampfer, Kresse, Petersilie, Borretsch, Dill, Pimpernelle
4 Stk. – gekochte, gehackte Eier
Salz, Pfeffer
etwas Zucker
etwas Milch
Zubereitung:
Die Kräuter grob hacken und mit den restlichen Zutaten vermischen. Zwei hartgekochte Eier fein würfeln und unter die Sauce mischen. Die restlichen zwei Eier dazu servieren.
Die grüne Sauce ist eine wahre Vitaminbombe und wird in Deutschland zu Grillkartoffeln, Fisch und gekochtem Rindfleisch genossen.
Noch mehr über unser grünes Gewürz des Monats gibt es übrigens in einem unserer nächsten Blogeinträge. Also dranbleiben und genießen!
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte Tipps und mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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