
Wir starten scharf in den Februar. Denn unser Gewürz des Monats „Chili“ ist nicht nur scharf, sondern macht auch scharf.
Wissenswertes über Chili
Die Chilischote
Der lateinische Name von Chili lautet „Capsicum frutescens“, er wird auch gerne Pfefferschote oder Peperoni genannt. Vielleicht hast du es schon gewusst – Chili- und Paprikaschoten gehören derselben Familie an. Der oft verwendete Name Chilischote täuscht etwas, Früchte der Pflanzengattung Capsicum (also Paprika) gehören botanisch gesehen nämlich zu den Beeren. Die Grenze zwischen Chili- und Paprikaschoten ist fließend. Denn es gibt auch milde Vertreter der Sorte Chili, ebenso wie es scharfen Paprika gibt. Sie werden ständig gekreuzt, wodurch immer wieder neue fabelhafte Sorten entstehen.
Herkunft Chili
Ursprünglich kommen die Capsicumschoten aus Mittel- und Südamerika. Der Ursprung der Kultivierung lag je nach Art in unterschiedlichen Regionen. Alle fünf noch heute angebauten Arten wurden schon vor der Entdeckung Amerikas durch einheimische Völker kultiviert. In Indien war Chili um 1600 im ganzen Land verbreitet, von wo aus er auch den Weg nach China fand. Mit den türkischen Eroberern reiste Chili bis auf den Balkan und nach Ungarn. Im restlichen Europa war er zunächst nicht sehr beliebt und wurde vorwiegend als Zierpflanze kultiviert. Erst als der Pfeffer knapp wurde, erkannte man sein volles Potenzial.
Fünf Chili-Artengruppen
- Es gibt heute zwar einige tausend Chilisorten, doch sie stammen alle von nur fünf „Muttersorten“ ab. Diese fünf Arten unterscheiden sich in geografischer Herkunft, Schärfegrad und Form ziemlich voneinander.
- „Capsicum annum“ ist auch als Spanischer Pfeffer bekannt und die am weitesten verbreitete Chiliart. Auch der herkömmliche Gemüsepaprika zählt dazu. Bekannte Chilisorten dieser Art sind Jalapeño und Cayenne.
- Von „Capsicim baccatum“ stammen die südamerikanischen Sorten ab. Diese Art ist vor allem in Süd- und Mittelamerika sehr beliebt und zeichnet sich durch ein zartes Fruchtaroma aus.
- „Capsicum chinense“ stammt aus Südamerika. Zu ihren Unterarten zählen besonders scharfe Vertreter wie der mexikanische Habanero oder der jamaikanische Scotch Bonnet.
- Die Früchte der „Capsicim frutescens“ sind spitz und scharf. Die bekannteste Art ist der Tabasco-Chili, aus der die bekannte Sauce gewonnen wird.
- „Capsicim pubescens“ stammt aus dem Andenhochland und hat eine birnenförmige Frucht. Die Schärfe ist markant, ein bekannter Vertreter dieser Gattung ist der Rocoto.
Aussehen Chili
Es gibt weltweit über 4.000 Chilisorten und das in vielen Formen und Farben. Von stecknadelkopfklein bis über 30 cm lang, kugelförmig, spitz zulaufend oder lampionförmig sowie gerade oder gebogen gibt es alles. Ebenso wie Paprika reift die Chilischote von grün über gelb bis rot, manchmal sogar weiter zu violett, dunkelbraun oder fast schwarz. Grün ist ein allgemeiner Hinweis für Unreife.
Aroma und Geschmack Chili
Ebenso variantenreich wie das Aussehen, ist auch der Geschmack von Chili. Aroma und Geschmack stecken im Fruchtfleisch und variieren von Sorte zu Sorte. Die einzelnen Chilisorten können deshalb sehr unterschiedlich duften und schmecken süßlich, fruchtig oder auch rauchig. Grüne Chilis zeigen in der Regel einen typischen unreifen Geschmack, manchmal leicht säuerlich, oft krautig oder grasig und dabei leicht herb. Das gemeinsame und hervorstehende Merkmal ist die bekannte Chili-Schärfe.
Chili kaufen
Die vielen unterschiedlichen Sorten werden in verschiedener Form angeboten. Manche gibt es nur frisch, manche frisch und getrocknet und andere hierzulande nur getrocknet. Dickfleischige Sorten bekommt man frisch oder frisch eingelegt, dünnfleischige Chilis werden zumeist an der Sonne oder über Holzfeuer getrocknet. Getrockneter Chili wird auch grob zerstoßen oder fein gemahlen sowie in Ringen oder dünnen Chilifäden angeboten.
Chili und Gesundheit
In Ländern wie Mexiko, Indien und Thailand setzt man nicht nur wegen der Würzkraft schon seit Jahrtausenden auf die Chilischote. Zahlreiche Studien belegen, dass der im Chili enthaltene Scharfmacher Capsacin positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Der Inhaltsstoff wirkt nämlich antioxidativ, entzündungshemmend und schmerzlindern. Darüber hinaus wird das Immunsystem gestärkt, Herz und Kreislauf in Schwung gebracht und die Stimmung gesteigert. Chilis sind äußerst reich an Vitamin C.
Chili in der Küche
Für alle Liebhaber der scharfen Küche ist Chili ein unverzichtbarer Bestandteil des Gewürzregals. Alles über Chili als Gewürz erfährt ihr in einem unserer nächsten Blogeinträge. Also dranbleiben an unserem würzigen Blog!
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte Tipps und mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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