Der Früh­ling ist da und mit ihm die ers­ten Früh­lings­kräu­ter. Aus die­sem Anlass hat im April ein beson­de­res Wild­kraut den Life Earth Titel Gewürz des Monats ergat­tert: Bär­lauch! Die­se alte Gemüse‑, Gewürz- und Heil­pflan­ze bringt den Früh­ling direkt in den Koch­topf und trumpft nicht nur mit sei­nem ange­neh­men Geschmack auf. Mehr erzählt euch der wil­de Knob­lauch gleich selbst…

Bärlauch – der wilde Knoblauch

Über­setzt man mei­ne latei­ni­sche Art­be­zeich­nung Alli­um ursinum, so kommt dabei die Bedeu­tung „Knob­lauch für Bären“ her­aus. Der Bär galt frü­her als star­kes und frucht­ba­res Tier, wes­halb eini­ge Heil­pflan­zen nach ihm benannt wur­den, so wie ich. Außer­dem schmeckt Bär­lauch den Bären nach der Win­ter­ru­he beson­ders gut. Da bekom­men sie nach ihrem lan­gen Schlaf einen ordent­li­chen Vit­amin- und Nähr­stoff­schub. Ich wer­de auch noch ger­ne als „wil­der Knob­lauch“ oder „Wald­knob­lauch“ bezeich­net, das liegt an mei­nem mil­den Aro­ma nach Knob­lauch. Mei­ne Pflan­ze ist eine aus­dau­ern­de, krau­ti­ge Zwie­bel­pflan­ze aus der Fami­lie der Lili­en­ge­wäch­se. Ich wach­se wild in fast ganz Euro­pa und Nord­asi­en. Du fin­dest mich in teils gro­ßen Bestän­den in schat­ti­gen, feuch­ten und humus­rei­chen Auwäl­dern und Laub­wäl­dern sowie in Auen, Schluch­ten und unter Sträu­chern oder an Bächen. Ich bin ein Nähr­stoff­an­zei­ger, da ich tief­grün­di­ge und humo­se, locke­re, anhal­tend feuch­te Böden schät­ze. Mei­ne Pflan­ze ist kom­plett ess­bar, genutzt wer­den aber vor allem die Blätter.

Bärlauch sammeln

Ich bin eine Wild­pflan­ze, wes­halb du Bär­lauch frisch pflü­cken kannst. Dabei soll­test du aber genau schau­en, damit du nicht einen mei­ner gif­ti­gen „Dop­pel­gän­ger“ erwischt. Vor allem mit Herbst­zeit­lo­sen und Mai­glöck­chen wer­den ich manch­mal ver­wech­selt. Die­se Gefahr besteht auch beim gefleck­ten Aron­stab, dem viel­blü­ti­gen Weiß­wurz oder Salo­mons­sie­gel und ver­wil­der­ten Tulpen.

Mei­ne Blät­ter ent­wi­ckeln sich vor den Blü­ten und wach­sen je nach Höhen­la­ge in den Früh­lings­mo­na­ten März und April in Laub- und Auwäl­dern auf feuch­tem Boden. Früh­ling ist also gleich Bär­lauch Ern­te­zeit. Die Blät­ter soll­ten vor dem Erblü­hen der Pflan­ze geern­tet wer­den, da sie danach einen bit­te­ren Geschmack haben. Die Bär­lauch­blät­ter ste­hen dicht neben­ein­an­der am Boden. Sie sind deut­lich in eine Blatt­flä­che und einen dün­nen, drei­kan­ti­gen Blatt­stiel geglie­dert. Blät­ter vom Bär­lauch sind lind­grün, lan­zett­lich, am Ende spitz zulau­fend und lang gestielt. Ihre Ober­flä­che ist glän­zend, die Unter­sei­te matt. Die Adern tre­ten leicht her­vor und ver­lau­fen par­al­lel. Die Blü­te­zeit von Bär­lauch ist von April bis Juni. Im gro­ßen dol­den­ar­ti­gen Blü­ten­stand ste­hen mei­ne klei­nen wei­ßen Blü­ten, wel­che auch genutzt wer­den kön­nen. Beim Zer­rei­ben der Bär­lauch­blät­ter rie­chen die­se stark nach Knob­lauch. Dar­an kannst du mich gut erken­nen. Aber Vor­sicht, der Duft bleibt an den Hän­den und kann somit auch täu­schen. Beim Bär­lauch pflü­cken soll­test du also sehr sorg­fäl­tig vor­ge­hen und pro Pflan­ze nur ein Blatt neh­men. Damit schonst du nicht nur die Bestän­de, son­dern kannst auch jeweils prü­fen, ob es sich wirk­lich um Bär­lauch handelt.

Bärlauch Wirkung

Bär­lauch ist nicht nur als Gewürz‑, son­dern auch als Heil­pflan­ze bekannt. Mei­ne Zwie­bel und Blät­ter lie­fern viel Vit­amin C und ent­hal­ten die Mine­ral­stof­fe Kali­um, Kal­zi­um und Eisen. Mei­ne Inhalts­stof­fe för­dern die Magen‑, Darm­tä­tig­keit und wir­ken dar­über hin­aus blut­rei­ni­gend und blut­druck­sen­kend. Auch bei äußer­li­chen chro­ni­schen Haut­aus­schlä­gen kann Bär­lauch ver­wen­det wer­den. Außer­dem sagt man mir eine ent­schla­cken­de Wir­kung nach und, dass ich vor­beu­gend gegen Arte­rio­skle­ro­se hel­fe. Mein typi­scher Geschmack und Geruch kommt durch das ent­hal­te­ne äthe­ri­sche Öl (Allyl­sul­fi­den und Allyl­po­ly­sul­fi­den) mit sei­nen flüch­ti­gen Schwe­fel­ver­bin­dun­gen zustan­de. Die­se Stof­fe ent­fal­ten jedoch erst nach dem Zer­rei­ben bzw. Anschnei­den ihre Wirkung.

Bärlauch kochen

Bär­lauch ist eine alte Nah­rungs- und Gewürz­pflan­ze. Ich habe ein mil­des Aro­ma nach Knob­lauch und Schnitt­lauch. Mein ange­neh­mer Geschmack macht mich äußerst beliebt. Und außer­dem ist der läs­ti­ge Knob­lauch­ge­ruch gar nicht, oder nur mini­mal, aus­ge­prägt. Ich bin für Kar­tof­fel­ge­rich­te, Sup­pen, Dip-Sau­cen, Sala­te und Kräu­ter­but­ter beson­ders emp­feh­lens­wert. Die Blät­ter wer­den wie (oder auch mit) Spi­nat zube­rei­tet. Mei­ne Blät­ter und Blü­ten kön­nen in Ter­ri­nen, in Pes­tos oder in Öl ein­ge­legt für Sala­te ver­wen­det wer­den. Beim Erhit­zen ver­lie­re ich jedoch an Aro­ma, wes­halb ich zu gekoch­ten Gerich­ten erst am Schluss dazu­ge­ge­ben wer­den sollte.

Bärlauch getrocknet kaufen

Du hast kei­nen fri­schen Bär­lauch zur Hand? Du hast kei­ne Mög­lich­keit die­sen selbst zu sam­meln oder bist dir dazu zu unsi­cher? Trotz­dem möch­test du nicht auf schmack­haf­te Bär­lauch Gerich­te ver­zich­ten? Dann grei­fe doch ein­fach auf den Life Earth Bio Bär­lauch zurück. Auch getrock­net eig­ne ich mich näm­lich zum Ver­fei­nern von ver­schie­dens­ten Spei­sen. So schme­cke ich getrock­net beson­ders gut mit Kar­tof­feln oder Gemü­se. Auch für Kräu­ter­quark, Fisch und Geflü­gel ist der getrock­ne­te Wald­knob­lauch zu emp­feh­len. Beson­ders beliebt ist ein Bär­lauch­pes­to zu Nudel­ge­rich­ten und auch Bär­lauch­knö­del, Bär­lauch­sup­pe oder Bär­lauch­but­ter sind sehr schmack­haft. Und auch bei Sala­ten, Dips oder Frisch­kä­se soll­te ich nicht feh­len. Ein beson­de­rer Tipp ist außer­dem das Bär­lauch­salz, mit die­sem kannst du das gan­ze Jahr über den Früh­ling in die Küche wür­zen. Auch getrock­ne­ten Bär­lauch soll­test du nach Mög­lich­keit am Ende oder nach der Zube­rei­tung den Gerich­ten bei­geben. Dann erhält sich mein Aro­ma am besten.

Du bist auch ein Fan des wil­den Knob­lauchs und hast du ein paar schmack­haf­te Bär­lauch Rezep­te, die du mit uns tei­len möch­test? Dann erfreue das Team von Life Earth mit dei­nen Ideen!

Wich­ti­ger Hin­weis: All­fäl­li­ge in die­sem Arti­kel ange­führ­te Tipps und mög­li­che Heil­wir­kun­gen von Pflan­zen und Zube­rei­tun­gen sind nicht als ärzt­li­che Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zu ver­ste­hen und erset­zen kei­nes­falls die fach­li­che Bera­tung durch einen Arzt oder Apotheker.

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